Da das Schulgebäude für die hohe Schüleranzahl zu klein war, entschloss man sich 1883 ein neues Schulgebäude zu errichten. Bereits am Ostermontag des Jahres 1884 wurde das neue Schulhaus eingeweiht und ab 16. April 1884 wurde der Unterricht im neuen Gebäude abgehalten. Der Schülerstand im Schuljahr 1898/99 betrug 62 Knaben und 63 Mädchen.

Im Jahre 1921 erfolgte die Regulierung der Schmida von Sitzendorf bis zur Mühle. Ab dieser Zeit bezog die Mühle das Wasser aus dem Schleinzbach, der damals weiter nördlich floss.

Im Jahre 1928 wurde in Frauendorf die Milchgenossenschaft gegründet. 1929 wurde das Milchhaus gebaut, wo die Übernahme und Kühlhaltung der Milch erfolgte. Das Milchhaus wurde am 31. 12. 1982 geschlossen.

1927 wurde der Sparverein (mit Sitz in den Räumen des Milchhauses) gegründet – die erste Einzahlung erfolgte 1928. 1935 hatte der Sparverein bereits 88 Mitglieder und ein Einlagekapital von 9.847,- Schilling. (1946 wurde ein 2. Sparverein gegründet.)

Seit dem 5. Juli 1927 verkehrt ein Autobus (damals 2X pro Woche Strecke Sitzendorf-Ziersdorf). Die Haltestelle war das Gasthaus Weinbub.
Am 21. Dezember 1927 wurde die erste Sprechstelle in Frauendorf errichtet (das Telefon stand im Extrazimmer des Gasthauses Weinbub).

1928 kamen die Post und die Sprechstelle zu Herrn Eberhart Heinrich. 1929 wurde die Veranda beim Schuleingang neu errichtet, und ab diesem Jahr durfte man vom Unterricht nur mehr wegen Krankheit, nicht aber wegen Arbeitseinsatz, fernbleiben.

Ab dem Schuljahr 1927/28 trat anstelle der Bürgerschule die 4-klassige Hauptschule; ab dieser Zeit besuchten auch einige Frauendorfer Schulkinder nach der Volksschule die Hauptschule in Großweikersdorf (später Sitzendorf).

Interessant, zum Teil örtlich, zum Teil historisch zu erklären, sind die Riednamen: Luginsland, Im Anblick, Predigtstuhl, Schleinzerfeld, Tabor, Talfeld, Wurzen, Dürnbachfeld, Dietersdorf (ein einstmal durch Überschwemmung vernichtetes Dorf, welches nur elf Häuser zählte und noch 1508 urkundlich erwähnt wird), Teichberg, Hohenau, Katzensprung, Oedenteich, Roßkopf, Vordernberg, Böndl, Mühlwiesen, Rosenberg (hier entspringt eine Quelle, welche das beste Wasser von Frauendorf liefert), Haide, Rait, Gartenäcker (wo einst das Schloß Niederan oder Niederagn gestanden haben soll), Kuhweide, Kirchensatz, Uebern Sand, Die Pilsen, Die Tha, Gugl, Kuchlmais, Brandsberg und Ehgrund.

Idyllisch schön ist es im Rosenberg. Ein schöner Spaziergang ist auch der Weg hinter der Kirche bis zu den zwei uralten, mächtigen Linden, die eine von Weinreben umrankte Mariensäule aus dem 18. Jahrhundert (1758) von Matthias Pichler überschatten. Die Säule wurde renoviert und steht jetzt am Platz vor dem Pfarrhaus.
Überraschend weit ist der Ausblick vom Kirchenberg gegen die Linie der Franz-Josefs-Bahn. Man sieht den Turm von Gettsdorf, dann Minichhofen, die Spitze des Ravelsbacher Turmes, das Maissauer Schloss, Schloss Unter-Dürnbach, Nieder-Schleinz, Sitzendorf, die Kirche von Wartberg und Hohenwarth.

Die Erdkunde lehrt uns, dass sich hier einstmals ein Meer befand. Muschelfunde in den Sandgruben und der lettige Grund erinnern noch daran. Funde aus der Stein- und Bronzezeit befinden sich im Eggenburger Museum.

Was das Klima anlangt, hat Frauendorf ein gemäßigtes, mitteleuropäisches Klima, das als kühles bezeichnet wird, Seehöhe 250 m, die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8,6° Celsius, die Niederschlagsmenge ist 50,5 cm im Jahr, also ist hier eine ziemlich trockene Gegend, für die das Manhartsgebirge ein Schutzwall gegen kalte Nordwinde, aber auch ein Regulator für die Gewitter- und Taubildung ist.

Durch Frauendorf fließt die Schmida; sie entspringt in der Latein bei Groß-Drei-Eichen. Früher wurde ihr Wasser von der Mühle benützt, seit der Regulierung im Jahre 1921 wird der Schleinzerbach für die Mühle verwendet. Über die Schmida führen mehrere Brücken; auf der Hauptbrücke (errichtet 1854) stehen die Statuen des heil. Leonhard und des heil. Johann von Nepomuk. In der Nähe des Gemeindewaldes, wo früher die Schafe weideten, befindet sich die “Schafbrücke”.

Im Orts- und Flurgebiet finden sich zahlreiche Bildsäulen und Kreuze. Bis 1759 gehörte auch Kl. Stelzendorf zur Pfarre Frauendorf, kam aber dann zu Groß. Der Weg, auf welchem die Leichen von Kl.-Stelzendorf herübergebracht wurden, heißt noch heute der “Totenweg”. Das alte Friedhoftor gegen Stelzendorf ist vermauert. Der Friedhof umgab früher die Kirche ringförmig, jetzt ist die Kirche auf der Vorderseite frei. Der Friedhof enthält außer 3 Priestergräbern auch drei Kriegergräber. Die Leichen wurden früher auf der Stiege unter den Linden hinaufgetragen, jetzt bringt man sie auf dem neuen Weg zum Gottesacker. Das Kriegerdenkmal befindet sich an der Kirchenmauer und enthält die Kriegertafeln von 8 Gefallenen, 13 Vermissten und 17 Verstorbenen.

Im Kriege mussten auch unsere Glocken einrücken, nur eine blieb zurück; diese zersprang jedoch infolge Überbürdung, was Anlass zur Anschaffung von drei neuen Glocken aus der Glockengießerei Berndorf durch die Gemeinde im Jahre 1921 gab.

Am 29.Juni 1935 wurde der Verbandstag der Feuerwehr in Frauendorf abgehalten. Anlässlich der Weihe der neuen Motorspritze und des 50jährigen Bestandjubiläums (tats. 48 Jahre) der Frauendorfer Feuerwehr wurde erklärt, dass es in den letzten 50 Jahren 40 Brände in Frauendorf gab und dass die Feuerwehr 20 Mal in Nachbarorte ausrücken musste.

Mit der NS-Zeit und dem Anschluss an das Deutsche Reich begann auch für Frauendorf eine schlechte Zeit. Im 2. Weltkrieg mussten sehr viele Männer aus Frauendorf einrücken und dieser Krieg forderte die meisten Opfer – 15 Gefallene, 15 Vermisste und 2 Verstorbene. Viele kamen erst nach Jahren aus der Kriegsgefangenschaft wieder nach Hause.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg veränderte unsere Ortschaft stärker als je zuvor. Mit dem Kriegsende begann nicht nur für Frauendorf, sondern für ganz Österreich der Wiederaufbau. Die Mechanisierung veränderte nicht nur die Landschaft, sondern auch den Aufbau und die Struktur der Bevölkerung.

Bis zum 2. Weltkrieg gab es in Frauendorf außer zwei kurzen Teilstücken keine befestigten Straßen, es gab keinen Ortskanal; das Dachwasser, die Jauche und alle anderen Abwässer wurden in Gräben oder kleinen Rohren aus den Häusern geführt, wo sie entlang der Straße in Gräben abflossen. Durch die Ortschaft flossen 3 Bäche (Mühlbach, Schmida und sog. “Mistlackenbach”) Die Bäche waren zum Großteil mit Kopfweiden (Felbern) bepflanzt, und das ganze Gebiet um und zwischen den Bächen war sumpfig. Gleich unterhalb der Ortschaft in Richtung “Teich” und “See” gab es nur Schilf und Wiesen. Über die Bäche und Gräben führten nur Holzbrücken, nur über die Schmida gab es eine steinerne Brücke, die “Heiligen Brücke”, die 1945 von Soldaten gesprengt wurde.

Die Schmidaregulierung wurde bereits während des Krieges durch Kriegsgefangene begonnen. Im Jahre 1948 wurde diese sehr wichtige Maßnahme abgeschlossen. Die Schmida wurde in ein neues Bett verlegt; der Mühlbach und der “Mistlackenbach” wurden zugeschüttet und die Felbern ausgerissen. In der Ortschaft wurden zwei neue Betonbrücken erbaut.

1952 wurden in Frauendorf die neuen Hausnummern eingeführt. 1957 wurde mit der Kanalisation im östlichen Ortsteil begonnen und 1958 wurde die Durchzugsstraße (Sitzendorf-Ziersdorf) asphaltiert. Da die Gemeinden Sitzendorf und Kl. Kirchberg mit einer ständigen Wassernot zu kämpfen hatten und Frauendorf über ausreichende Mengen und qualitativ hochwertiges Wasser verfügte, schloss man sich zu einer Wassergemeinschaft zusammen und es wurde in den Jahren 1962 und 1963 die Ortswasserleitung erbaut. Das Ortsnetz wurde an die Ringwasserleitung der Nösiwag angeschlossen, um auch bei Spitzenbedarf genug Wasser zu haben.

Durch die Initiative des Kameradschaftsbundes entstand auf dem Platz vor der Schule eines der schönsten Kriegerdenkmäler des Bezirkes. Mit der Einweihung des Kriegerdenkmales wurde auch die neue Motorspritze der Feuerwehr geweiht. Am 9. Mai 1962 trat nach heftigem Gewitterregen u. Hagel die Schmida aus ihren Ufern. Es war dies, neben dem Hochwasser von 1910, eine der größten Überschwemmungen in diesem Jhdt. In den Jahren 1963/64 wurde die Volksschule renoviert. Es wurde das Gebäude außen und innen neu verputzt, neue Türen und Fenster eingemauert und eine neue WC-Anlage errichtet. Die alte Veranda wurde durch einen neuen Eingang ersetzt. Die Einweihung der Schule erfolgte am 29. Juni 1965.

Am 1. Jänner 1971 endete die Selbständigkeit der Gemeinde Frauendorf und wurde Katastralgemeinde der Großgemeinde Sitzendorf. Am 31. August 1971 wurde die Volksschule von Frauendorf, die nachweislich seit über 300 Jahren bestand, geschlossen. Der letzte Lehrer OSR. Leopold Kurz ging in Pension.

Nach dem Umbau des Volksschulgebäudes wurde 1974 der Kindergarten eröffnet.

Die Ortsmusik, die bereits eine sehr lange Tradition hat, erlebt einen neuen Aufschwung, sodass neue Uniformen angeschafft werden konnten.

Es wurden die Ortsstraßen neu asphaltiert und Gehsteige errichtet.